Seit dem 14.07.2014 ist die Gruppe ‚Women in Exile & Friends‘ mit dem Fluchtschiffprojekt des Musikers Heinz Ratz von Nürnberg nach Berlin unterwegs. Die Reise auf Flößen soll auf die Situation von geflüchteter Frauen und Kinder aufmerksam machen. Im Rahmen eines Begleitprogramms sprechen die Frauen in Unterkünften für Asylsuchende mit den Bewohnerinnen über ihre Probleme und berichten darüber auf einem für diese Tour eingerichteten Blog: www.refugee-women-tour.net
Die Tourdaten in Brandenburg:
Brandenburg a.H. ,25.08.2014:
20:00: Ankunft der Flöße
Neuruppin, 25.08.2014:
20:00 Uhr: Konzert: Strom & Wasser und die Flüchtlingsfrauen, JFZ, Fehrbelliner Str. 135
Potsdam, 26.08.2014:
ca 17:00 Uhr:Ankunft und Begrüßung der Flöße, Anlegestelle Schiffbauergasse
17:30 Uhr: Pressegespräch mit ‚Women in Exile & Friends‘,
(auf der Wiese vor dem Frauenzentrum „PrimaDonna“ in der Schiffbauergasse 4)
19:00 Uhr: Buntes Programm mit und für Flüchtlingsfrauen und FreundInnen,
21:00 Uhr: Konzert: Strom & Wasser und die Flüchtlingsfrauen (im Waschhaus)
Elisabeth Ngari, Mitbegründerin von Women in Exile: „Wir sind jetzt seit sieben Wochen unterwegs und viele Gespräche mit Flüchtlingsfrauen in den bereisten Bundesländern bestätigen unsere Erfahrungen: Flüchtlingsfrauen sind doppelt Opfer von Diskriminierung: Sie werden als Asylbewerberinnen durch rassistische Gesetze ausgegrenzt und als Frauen diskriminiert.“
Wir haben viele menschenunwürdige Lager gesehen, in denen es am Notwendigsten fehlt: An Platz für ein Babybett, an ausreichenden Waschmaschinen, an Platz für Kinder zum Spielen, an warmem Wasser, an abschließbaren Duschen… Frauen müssen Höfe durchqueren oder ein bis zwei Stockwerke durchs Treppenhaus gehen, um zu kochen oder zur Toilette zu gehen. Sie haben in Lagern keine Privatsphäre und sind deshalb Gewalt und sexueller Belästigung ausgesetzt, ohne dass sich jemand für ihren Schutz verantwortlich fühlt.
In dieser Situation müssen Frauen oft Jahre auf die Entscheidung über ihr Asylverfahren warten.
Flüchtlingsfrauen berichteten uns wie entmündigend und entwürdigend das Leben mit Essenspaketen oder Gutscheinen ist. Viele Frauen leiden sehr darunter, um jede Krankenbehandlung für sich oder ihre Kinder beim Sozialamt betteln zu müssen.
Auch durch Arbeitsverbote, mangelnde Möglichkeiten Deutsch zu lernen und die Residenzpflicht werden asylsuchende Frauen schikaniert, ausgegrenzt und ans Haus gefesselt.
Elisabeth Ngari: „Meistens sind es Frauen, die sich verantwortlich fühlen, unter solchen Bedingungen den Alltag für ihre Kinder und Familien zu organisieren. Deshalb fordern wir: Asylbewerberleistungsgesetz, Arbeitsverbote, Residenzpflicht und Sammelunterkünfte abschaffen! Mit anderen Worten: Gleiche Rechte für Alle!“
Reiseblog für die Tour: http://www.refugee-women-tour.net