Potsdam, 14.02.2025

Der Flüchtlingsrat Brandenburg zeigt sich tief erschüttert über den vereitelten Anschlag auf eine Unterkunft für geflüchtete Menschen in Senftenberg. Der Anschlag konnte erfolgreich abgewehrt werden, sodass keine Menschen zu Schaden kamen. Das macht die Bedrohungslage nicht weniger alarmierend.
Dieser Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung ein: Geflüchtete in Brandenburg sind zunehmend rassistischen Anfeindungen, Hetze und Gewalt ausgesetzt. Die jüngsten Zahlen der Opferperspektive belegen einen drastischen Anstieg rechtsextremer Gewalttaten – die meisten davon mit eindeutig rassistischem Motiv. Doch während die Angriffe zunehmen, bleibt die öffentliche Empörung erschreckend gering.

Rechte Gewalt ist eine direkte Folge politischer Hetze

„Schon in den 1990er-Jahren bot die politische Debatte um Abschottung und Ausgrenzung den Nährboden für rassistische Gewalt – mit katastrophalen Folgen. Die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen oder die Brandanschläge in Cottbus sind Mahnmale einer Zeit, in der rechte Täter*innen sich durch die politische Rhetorik gegen Geflüchtete legitimiert fühlten“, warnt Carla Regling vom Flüchtlingsrat Brandenburg.
Heute erleben wir eine bedrohliche Wiederholung dieser Entwicklung. Die feindseligen Narrative in der politischen und medialen Debatte über Flucht und Migration dienen als Steilvorlage für rechte Gewalt. Angesichts der aktuellen politischen Stimmung, sowohl in Brandenburg als auch bundesweit, drängt sich die Angst vor einer neuen Welle rassistischer Angriffe – Baseballschlägerjahre 2.0 – geradezu auf.

Gesellschaft muss klare Haltung zeigen

Der Flüchtlingsrat Brandenburg fordert eine unmissverständliche und entschlossene Reaktion aus Politik und Gesellschaft. Rechtsextreme Gewalttaten dürfen nicht relativiert oder verharmlost werden. Es braucht besseren Schutz für Geflüchtete und ein deutliches gesellschaftliches Signal: Brandenburg duldet keine rassistische Gewalt!
Jetzt ist der Moment, geschlossen gegen Rechtsextremismus und Rassismus aufzustehen. Wir rufen dazu auf, sich solidarisch mit allen von rechter Gewalt Betroffenen zu zeigen und aktiv für eine offene, menschenfreundliche Gesellschaft einzutreten.

Für Rückfragen und weitere Informationen:
info@fluechtlingsrat-brandenburg.de