Perspektivlos, isoliert, falsch informiert:

Zur Lage der aus Afghanistan evakuierten Menschen in Brandenburg

Mi., 26.04.23 (17 – 19 Uhr) | online

 

Nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 hat die Bundesregierung versprochen, insbesondere jene Afghaninnen und Afghanen zu evakuieren, die in den Jahren davor mit den deutschen Truppen und Bundesministerien als sog. Ortskräfte zusammengearbeitet haben und deren Leben daher seit dem Machtwechsel in Gefahr ist. Bis Ende des Jahres 2021 sind so rund 7000 Menschen aus Afghanistan aufgenommen worden. Ein Teil der Menschen, die sich damals mit den ersten Evakuierungsflügen ins Sicherheit bringen konnten, lebt in Brandenburg. Rechtlich erlaubt ihnen ihr Aufenthaltsstatus eigentlich, umgehend eine Arbeit aufzunehmen, eine Wohnung zu beziehen und Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Doch viele von ihnen wurden nicht ausreichend oder falsch über ihre Rechte informiert, weshalb etliche noch immer gesellschaftlich weitgehend ausgeschlossen sind: Sie leben isoliert, sind perspektivlos und schwer zu erreichen.

Noch weit problematischer und ungewisser ist die Situation für all jene Afghaninnen und Afghanen, denen zwar ebenfalls eine Evakuierung versprochen wurde, die dann aber in keinem der wenigen Evakuierungsflüge tatsächlich auch einen Platz erhalten haben. Ende 2021 wurden die Flüge weitgehend eingestellt, obwohl noch immer viele tausend Menschen verzweifelt auf eine Evakuierung warteten. Während über das Bundesaufnahmeprogramm bis heute noch nicht eine einzige weitere Person aus Afghanistan evakuiert wurde, ist die Visavergabe aktuell bereits wieder gestoppt worden und erste Forderungen einer Wiederaufnahme von Abschiebungen nach Afghanistan machen die Runde.

Nach dem einführenden Input wollen wir daher gemeinsam diskutieren, was es braucht, um die Situation der Afghaninnen und Afghanen hier vor Ort verbessern zu können. Wie können die Menschen erreicht, aus ihrer Isolation geholt, besser beraten und gestärkt werden? Wie kann Solidarität und Vernetzung auf Landes- wie Bundesebene gefördert werden? Und wie kann das Thema Afghanistan wieder prominenter auf die öffentliche Agenda gesetzt und politischer Druck aufgebaut werden?

 

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

 

Anmeldung:
Die Sitzung findet online via Zoom statt.
Die Zugangsdaten schicken wir auf Anfrage gerne zu.
Kontakt: info@fluechtlingsrat-brandenburg.de
(Hinweis: Eine Aufzeichnung der Sitzung ist nicht gestattet.)

 

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