Eintrag von Judith Gleitze, Flüchtlingsrat Brandenburg/Pro Asyl
Immer wieder gibt es kleine Überraschungen. So wurde diesmal nicht, wie eigentlich angekündigt, Capitano Franchi von den Carabinieri verhört, sondern Calogero Di Mora von der Questura Agrigento, Sezione Nautica. Erst drei Tage vor dem am 26.2. anberaumten Prozess hatte der Zeuge absagen lassen. Der heute verhörte Mitarbeiter der Hafenabteilung der Quaestur hatte nicht viel zu berichten: In den 15 Minuten der heutigen Verhandlung bestätigte er noch einmal, dass sich die 2 Boote der Küstenwache am 11.7.2004 erst vor die Cap Anamur gelegt hatten, um eine Weiterfahrt zu verhindern, als diese die Fahrt vor dem Hafen Porto Empedocle längst gestoppt hatte.
Damit hat nun auch der dritte Zeuge bestätigt, dass die Cap Anamur nicht etwa die Absicht hatte, gewaltsam in den Hafen einzufahren. Nach dieser Aussage wurde der fünfte Prozesstag beendet. Die nächsten Verhandlungstage wurden auf den 12.3. und am 19.3.2007 gelegt, so dass es im März also mindestens 2 Verhandlungstage gibt. Damit zeigt die Richterin, die bei Prozessbeginn von einem Tag pro Monat gesprochen hatte, immerhin den Willen, das Ganze doch etwas voranzutreiben.