*„Internationaler Tag zur Überwindung von Rassismus“ der Vereinten Nationen*
*Der Denkzettel für strukturellen und systeminternen Rassismus geht dieses Jahr nach Märkisch-Oderland und thematisiert die massiven Verzögerungen des Flüchtlingsheimumzuges.*
Seit nunmehr zehn Jahren verleiht der Flüchtlingsrat Brandenburg einen Denkzettel an Behörden, Ämter oder Einzelpersonen. Ohne dem Einzelnen eine rassistische Einstellung unterstellen zu wollen oder zu können, geht es vielmehr darum, das Ergebnis ihres Handelns bzw. Unterlassens im Gesamten zu kritisieren und als strukturellen Rassismus zu benennen und öffentlich zu machen.
Dies ist auch der Fall in Märkisch-Oderland, wo sich der Umzuges des Flüchtlingsheims aus dem Wald bei Waldsieversdorf nach Stausberg nun bereits seit Jahren verzögert. Die nunmehr über dreijährige Verzögerung des Umzugs ist ein gutes Beispiel für strukturellen Rassismus, denn sie ist das Gemeinschaftswerk vieler Akteure: angefangen bei der mangelhaften Kommunikation mit den BewohnerInnen des Heimes über die verspätete Suche nach einem passenden Gebäude und bis hin zu falschen oder gar fehlenden Antragstellungen für das (Um-)Bauvorhaben bzw. bei Bewilligungen dieser Anträge.
Das Ergebnis dieses inkompetenten Handelns auf verschiedenen Ebenen und von verschiedenen Seiten ist die Verlängerung der unhaltbaren Lebensbedingungen durch die die Flüchtlinge rassistisch ausgrenzt und durch Isolation krank gemacht werden: Die nächste Bushaltestelle liegt eine Stunde Fußweg entfernt und der Zustand des Gebäudes verschlimmert sich von Tag zu Tag, denn seit ein neues Heim aufgetan wurde, werden alle Renovierungskosten in dieses gesteckt. Die neue, noch nicht bewohnte Unterkunft erstrahlt im Glanze, während die aktuelle Unterkunft weiter verdreckt und von niemandem beachtet wird.
Die Denkzettelübergabe findet symbolisch aber öffentlichkeitswirksam am 28.03. um 13:00 Uhr im Eine-Welt- und Bioladen in der Große Str. 56, 15344 Strausberg statt.
gez. Vera Everhartz