„Die Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ – das ist ein häufig zu hörendes Vorurteil, doch die meisten Menschen wissen nicht, dass Asylsuchende und Geduldete faktisch nicht arbeiten dürfen!
Zwei Verordnungen regeln, wer überhaupt und unter welchen Bedingungen arbeiten darf . Die Arbeitserlaubnis muss seit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes über die Ausländerbehörde beantragt werden, die sich dann ggf. mit den Arbeitsagenturen in Verbindung setzt. Eine weitere Hürde ist die Vorrangprüfung, mit der festgestellt wird, ob es nicht einheimische Arbeitslose gibt, die den Job machen könnten.
Von über 200.000 geduldeten Menschen in der BRD sind 50.000 Kinder und Jugendliche. Ihre Lage ist besonders schlimm, da ihnen durch Auflagen in den „Duldungen“ und „Aufenthaltsgestattungen“ Berufsausbildung und Studium untersagt sind. Das bedeutet, dass viele junge Menschen nach gutem Abitur auf der Straße sitzen und offiziell nicht studieren oder eine Ausbildung machen dürfen. Mit Abschluss der Schule sind sie somit zur Untätigkeit verdammt. Auch das Zuwanderungsgesetz bietet ihnen keine Lösung, denn die besondere Schutzbedürftigkeit von minderjährigen Flüchtlingen wird nicht berücksichtigt.
In Brandenburg hat sich Anfang des Jahres die Initiative „Jugendliche ohne Grenzen – Brandenburg“ – J.O.G gegründet. Sie verstehen sich als Teil der bundesweiten Kampagne „Hier geblieben!“ Diese Initiative setzt sich gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat dafür ein, dass die Jugendlichen eine Ausbildung machen oder studieren können.
Der Flüchtlingsrat ist zudem am „EQUAL-Projekt inclusion II“:http://www.netzwerk-inclusion.de/, einem Netzwerk für und mit MigrantInnen in Brandenburg, beteiligt. Im Teilprojekt des Flüchtlingsrats sollen Strategien zur Beschäftigung für Flüchtlingen im Land Brandenburg untersucht und Handreichung sowie politische Forderungen erarbeitet werden. Informationen zum Projekt des Flüchtlingsrats auch unter „Equal – Strategien zur Beschäftigung von Flüchtlingen“:https://www.fluechtlingsrat-brandenburg.de/?page_id=275
„*ARBEITSPLATZKAMPAGNE*“:http://www.arbeitsplatzkampagne.de/
für langjährig geduldete Migrantinnen und Migranten in Berlin und Brandenburg