Pressemitteilung vom 27.9.2012 PDF
*Am Sonntag, den 30. September wird der Protestmarsch von Flüchtlingen die Grenze zu Brandenburg überschreiten. Die Gruppe war am 8. September in Würzburg aufgebrochen, um mit ihrem Fußmarsch nach Berlin für die Abschaffung diskriminierender Gesetze gegen Flüchtlinge einzutreten.*
Begonnen hatte es im Januar in Würzburg, wo ein Flüchtling aus dem Iran, Mohammad Aashepars, sich das Leben nahm, weil er das Leben im Sammellager nicht mehr aushielt. Mohammads Freunde verließen die Heime und protestierten in Zelten auf den Marktplätzen bayerischer Städte. Nachdem sich die Protestcamps auf ganz Deutschland ausgeweitet hatten, tragen die FlüchtlingsaktivistInnen nun ihren Protest dorthin, wo die Gesetze gemacht werden.
Sie fordern die Abschaffung der Residenzpflicht, der zwangsweisen Unterbringung von Flüchtlingen in Lagern und der entwürdigenden Esspaketen und Wertgutscheinen und protestieren gegen Abschiebungen und ein „Leben im Wartezustand“ auf Grund überlanger Asylverfahren.
„Denn wir sind Menschen, die keine Fesseln dulden. Und um diese zu sprengen, ist uns kein Weg zu beschwerlich. (…) Alle Menschen, ob Asylbewerber_innen oder Bürger_innen, fordern wir auf, sich uns anzuschließen, um gemeinsam eine menschlichere Welt zu erreichen.“
Der Flüchtlingsrat Brandenburg unterstützt die Aktion der Marschierenden. Kay Wendel, Sprecher des Flüchtlingsrats Brandenburg: „Wir sind voller Bewunderung für diese entschlossene Aktion und teilen ihre Forderungen: Es muss endlich Schluss sein mit dem Paria-Status von Flüchtlingen in Deutschland. Menschenrechte sind unteilbar oder sie sind keine Menschenrechte.“
Dank der Hilfsbereitschaft lokaler Initiativen konnten Rastplätze und Unterkünfte auf dem Weg von Wittenberg nach Potsdam gefunden werden: am 30. September in Klein Marzehns, am 1. Oktober im Ökodorf ZEGG in Bad Belzig, am 2. Oktober im Seminarhaus ‚Alte Post‘ in Brück, am 3. Oktober in Petzow und am 4. Oktober im ‚Freiland‘ in Potsdam.
*Geplant sind Kundgebungen und Zusammenkünfte mit Brandenburger Flüchtlingen unter anderem in Bad Belzig und Potsdam. Auch die Brandenburger Flüchtlingsfrauenorganisation ‚Women in Exile‘ und andere Brandenburger Flüchtlinge werden den Protestmarsch ein Teil des Weges begleiten.
*Pressegespräch „Gleiche Rechte für alle!“ der Flüchtlingsselbstorganisationen* ‚Flüchtingsinitiative Berlin-Brandenburg‘, ‚Women in Exile‘, ‚Migrants World‘ und ‚Refugees’ Emancipation‘ zur Situation von Flüchtlingen in Brandenburg
*Donnerstag, 4. 10. 11.00 Uhr*, Büro Refugees’ Emancipation, Dortustr. 46, Potsdam
*Übergabe des Memorandums mit den Forderungen der Brandenburger Flüchtlingsselbstorganisationen an den Landtag Brandenburg
Freitag, 5. 10. 10.00 Uhr*, Landtag Brandenburg, Brauhausberg
*Demonstration zur Begleitung des Flüchtlingsprotestmarsches* zur Glienicker Brücke dort Begrüßung durch Berliner AktivistInnen
*Freitag, 5. 10. 11.00* Uhr Freiland e.V.Friedrich-Engels-Str. 22
*Aktuelle Informationen zum Protestmarsch*
www.refugeetentaction.net/
*zu Aktionen in Potsdam*
www.fluechtlingsrat-brandenburg.de